Radroute 1 - Neue Energie und alte Dörfer (18,1 km)
Streckeninfos
Die Route weist keine heftigen Steigungen auf. Die Strecke ist bis auf die Waldwege befestigt und für Tourenräder recht gut befahrbar. Sie verläuft überwiegend auf wenig befahrenen oder für Kfz gesperrten Nebenstraßen. Zwischen Walksfelde und dem Dorn sowie im Bälauer Zuschlag sind die schmalen Straßen unübersichtlich und werden von Kfz relativ schnell befahren. Insgesamt ist diese mäßig lange Route aber sehr familientauglich, zumal sie auch mehrere Rast- und Spielplätze anbietet.
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Moderne Technik und altehrwürdige Dörfer, das ist kein Widerspruch. Hier im nordwestlichen Teil des Amtes Breitenfelde liegt beides nebeneinander. Man ist zukunftsorientiert und sich zugleich der alten Traditionen bewusst.
So gibt es im von drei Seiten vom Wald umgebenen Borstorf, eine Keramik- und Kalligrafiewerkstatt sowie einen Geigenbauer, alles Handwerke mit alten Traditionen. In der Ortsmitte, am Dorfteich, liegt das alte »Brinkhaus«, ein ehemaliges kleines Spritzenhaus, das vor Jahren als Treffpunkt für Jugendliche eingerichtet wurde. Hier befindet sich auch das Dorfgemeinschaftshaus das einen guten Startpunkt der Route bietet.
Am Ende der Tour bieten die alten Linden eine schattige Gelegenheit für eine Rast, während sich die Jüngeren auf dem angrenzenden Spiel- und Bolzplatz amüsieren können.
Fast am Ende der Burgstraße, am südlichen Ortsrand kann man am Wochenende zudem im »Chabos im Hühnerhof« vorzüglich essen und brunchen. Das Restaurant ist in einem idyllischen Reetdachhaus untergebracht, das vielleicht das älteste Gebäude des Dorfes ist.
Überhaupt, die südlich aus dem Ort führende Burgstraße weist auf die bewegte Vergangenheit des alten Dorfes hin. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1230 als »Borchardestorp«. Man vermutet, dass sich dieser Name von einem Ritter namens Borchard oder Burchard ableitet. Und noch etwas ist überliefert: Da die Burgherren wie viele andere Kleinadlige der Gegend damals auch, von den durchfahrenden Kaufleuten Wegezoll beanspruchten, galten sie bei den hansischen Städten als Raubritter. Kurzerhand stellten die Lübecker 1350 ein Söldnerheer auf und verheerten die meisten der hiesigen Burgen.
Auf dem Weg nach Neuenlande ist man der Natur sehr nahe. Manchmal rufen die Kraniche oder man sieht ein Rudel Wild über die Felder wechseln. Links und rechts des Weges ergeben sich immer wieder schöne Ausblicke über die weite, wellige Endmoränenlandschaft zwischen Niendorf a.d. Stecknitz und Breitenfelde.
Hinter dem kleinen Weiler Neuenlande, überquert man am Waldrand des »Bälauer Zuschlags« den schmalen Priesterbach, der später in den Elbe-Lübeck-Kanal mündet. Der Wald bietet mit seinem alten Baumbestand an heißen Tagen einen angenehm kühlen Kontrast.
Die schmale Straße, der man nun für etwas mehr als einen Kilometer folgt, ist wegen des manchmal schnellen Autoverkehrs mit Vorsicht zu befahren.
Dafür ist der manchmal etwas holperige Weg der anschließend wieder in den Wald nach Bälau hineinführt, ruhig und beschaulich. Am Waldkindergarten vorbei, radelt man in den Ort hinein und erreicht im »Uhlenbusch« das neue Dorfgemeinschaftshaus. Unter dem Storchennest kann man sich bei einem Picknick stärken, die Kinder können auf dem erstklassigen Spiel- und Bolzplatz wunderbar toben und bei Regen ist man in der geräumigen Schutzhütte gut aufgehoben. Der Dorfcharakter von Bälau ist geprägt durch seine alten Bauernhöfe mit ihren gepflegten Vorgärten und dem großen, mit über 100 Jahre alten Linden bestandenen Brink.
Das Gegensätzliche, modernere Bälau findet man nördlich des Dorfes. Eine moderne Biogas-Anlage erzeugt aus Biomasse wie Mais Gas und versorgt unter anderem das etwa 5 km entfernte Möllner Schulzentrum auf dem Schulberg über eine Fernleitung mit Heizgas. Magisch angezogen aber wird der Blick von den Rotoren des Windparks. Das Rauschen der sich drehenden Windräder und das Schattenspiel der Flügel haben ihren eigenen Reiz.
Hinter dem Windpark führt die Route südlich an Mannhagen vorbei. Hier lohnt ein Abstecher zum Hofladen des »Lämmerhofes«. In dem dazugehörigen Demeter–Landwirtschaftsbetrieb wird viel in Naturschutzprojekte investiert. Eines davon ist der »Steenbrink« der direkt am Wegesrand liegt. Hier werden noch inzwischen selten gewordene, kulturhistorische Getreidearten wie »Einkorn« und »Emmer« in einer naturnahen Methode angebaut, die auch Platz für Feldlerche, Hase und Rebhuhn berücksichtigt. Von dieser Hügelkuppe bietet sich ein herrlicher Blick auf die Kirchtürme von Nusse und Breitenfelde mit den dazwischen liegenden Windrädern.
Nicht weit entfernt liegt das Dorf Poggensee, das seinen dörflichen Charakter weitgehend erhalten hat. Es gibt noch mehrere Bauernhöfe, darunter auch ein Reiterhof und den Spargel- und Erdbeerhof Berodt, dem auch ein kleiner Hofladen angegliedert ist. Hier kann in der Saison das Sonntagsgemüse oder der Belag für den Obstkuchen direkt beim Erzeuger erstanden werden.
Während Pogensee früher zu Lübeck gehörte, ist das nächste Dorf, Walksfelde ein Mecklenburgisches gewesen. Obwohl beide Orte bereits über 850 Jahre auf dem Buckel haben, sind sie erst durch das sogenannte »Groß-Hamburg-Gesetz“, 1937 Lauenburgisch geworden. An der alten Grenze am Ortsschild findet man noch einen alten Lübecker Grenzstein.
Zum Abschluss der Tour fährt man durch den »Dorn« mit seinen alten Buchen- und Eichenbeständen. Er gehört der Stadt Lübeck und ist Teil eines großen Waldgebietes mit großer Bedeutung für den Vogelschutz wie dem Schwarzstorch. In den nördlich gelegenen Feuchtgebieten brütet sogar der Kranich. Sie, wie auch andere Waldbewohner wie Spechte, Moorfrösche, seltene Käfer und Rotwild, finden in diesem naturbelassenen Lebensraum, einen Rückzugraum. Man sollte ihnen diese Ruhe gönnen und auf den Wegen bleiben.
Borstorf
Chabos im Hühnerhof
Restaurant und Weindiele
Burgstraße 14
23881 Borstorf
Tel: 04543-891504
Internet: www.chabos-borstorf.de
Mail: chabos.borstorf@gmail.com
Mediterranes und Steaks vom Grill in gemütlicher Athmosphäre
Öffnungszeiten: Fr bis So 17.30 - open end; einmal im Monat Sonntagsbrunch
Bälau
Ferienwohnung Schmaljohann
Inh. Luise Prigge-Schmaljohann
Dorfstraße 20
23881 Bälau
Tel: 04542-841755
Internet: www.bauernhof-schmaljohann.de
Mail: luise.prigge@gmx.de
1 Ferienwohnung mit 4 Betten. Preis für 2 Personen/Nacht: 30,- €, plus 3,- € für jede weitere Person
Öffnungszeiten: ganzjährig
Borstorf
Familie Lütjens
Burgstraße 14
23881 Borstorf
Tel: 04543-891504
Internet: www.chabos-borstorf.de
Mail: chabos.borstorf@gmail.com
1-Zi-Appartement für 2 Personen in historischenm Gebäude; Frühstück, Preis auf Anfrage, ganzjährig
Bälau
Imkerei Hans Burmester
Möllner Straße 3
23881 Bälau
Tel: 04542-1410
Raps- und Sommerhonig, Wachs, Propoliscreme, Kerzen
Öffnungszeiten: Nach Bedarf
Bälau
Rastplatz
Am Dorfgemeinschaftshaus
Uhlenbusch
23881 Bälau
Ganzjähriger Rast- und Spielplatz mit Schutzhütte am Dorfgemeinschaftshaus
Reit- und Pensionsstall Baetke
Dorfstraße 19
23881 Bälau
Tel: 04542-843589 / 0172-9297929 / 0172-9273470
Pensionsstall, Reitunterricht
Öffnungszeiten: ganzjährig
Borstorf
Rastplatz am Dorfgemeinschftshaus
Am Brink
23881 Borstorf
Sitzgelegenheiten mit Spielplatz
Rastplatz Burgstrasse
Burgstraße (Südende)
23881 Borstorf
Sitzgelegenheiten mit Aussicht
Reiterhof am Brink
Inh. Rainer Hümpel
Am Brink 1
23881 Borstorf
Tel: 04543-317
Internet: www.borstorfambrink.jimdo.com
Mail: R.Huempel@freenet.de
Reitstall und -halle, Springplatz, Longierzirkel; Reit- und Fahrverein mit Schulpferden
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung
Reiterhof Wolfseiche
Familie Ohle
Koberger Straße 25
23881 Borstorf
Tel: 0152-34174539 / 045423-647
Internet: www.reiterhofwolfseiche.npage.de
Mail: michaelaohle@freenet.de
Reitstall und -halle, Springplatz, Pferdeboxen, Reitunterricht
Öffnungszeiten: Nach Vereinbarung
Kuretzky-Keramik
Keramisches und Kalligraphe
Möllner Straße 23
23881 Borstorf
Tel: 04543-396
Internet: www.kuretzkykeramik.de
Mail: kuretzky@kuretzkykeramik.de
Kulturveranstaltungen, Ofen-, Bau-, Gebrauchs- und Gartenkeramik
Öffnungszeiten: Termine nach telefonischer Vereinbarung; Veranstaltungen siehe Internetseite
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